Titelbild der Lokalen Entwicklungsstrategie (LILE) ab 2023, © LAG Rheinhessen© LAG Rheinhessen

Unsere Lokale Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) ist im Rahmen eines Beteiligungskonzeptes mit Bürgerinnen und Bürger der Region entstanden. Die Entwicklungsstrategie ist das Ergebnis von diesem und stellt unsere Handlungsgrundlage für die nächsten Jahre dar.  

Unter unserem Leitbild wollen wir die "ZUKUNFTSREGION Rheinhessen" in den nächsten Jahren lebenswert, genussvoll und nachhaltig gestalten. Unsere Handlungsziele bauen auf den Erfahrungen der letzten Förderperiode auf und wurden weiterentwickelt. Dabei wurden neue für die Region wichtige Themen, wie Mobilität, Klimaschutz, regionale Identität und starke Gemeinschaft, aufgenommen.

Für unsere Lokale Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) wurden insgesamt vier Handlungsfelder entwickelt. Diese sind jeweils in Teilhandlungsfelder unterteilt:

1. Handlungsfeld: Standort „Rheinhessen“ zukunftsfähig weiterentwickeln

Es sollen Lösungen auf der regionalen Ebene entwickelt werden, um den Standort Rheinhessen zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Als Teilhandlungsfelder sind die Weiterentwicklung der Marke Rheinhessen, Mobilität weiterdenken, die Stärkung von Betrieben und die Vermarktung regionaler Produkte hervorgehoben.

2. Handlungsfeld Lebensumfeld gemeinsam gestalten

Gemeinden sollen als Kommunikationsorte neu belebt, Ortskerne bedarfsgerecht weiterentwickelt, Ehrenamt gestärkt und die Kultur vernetzt und erlebbar gemacht werden.

3. Handlungsfeld Tourismus- und Weinerlebnis stärken

Hier steht die Tourismus- und Weinerlebnisregion im Fokus. Rheinhessen soll sich noch weiter als Genussregion entwickeln. Innovation, Qualität, Vernetzung und Kooperationen sollen in dem Bereich ausgebaut und gestärkt, kulturelle und weintouristische Angebote vernetzt und etabliert werden.

4. Handlungsfeld Kulturlandschaft nachhaltig aufwerten

Unsere Kulturlandschaft ist unsere Lebensgrundlage. Mit der Zielausrichtung des Handlungsfeld soll Nachhaltigkeit im Weinbau und der Landwirtschaft gefördert, Gemeinden nachhaltig und klimafreundlich gestaltet werden. Neben der Umweltbildung- und beratung können auch wieder Maßnahmen der Bodenordnung und des Wirtschaftswegebau gefördert werden.

Die formulierten Querschnittsziele dienen der qualitativ hochwertigen Umsetzung der Entwicklungsstrategie und sollen nach Möglichkeit in allen Maßnahmen beachtet werden. Darüber hinaus sind die Querschnittsziele elementarer Bestandteil der Systematik der Projektauswahl, indem sie das maßgebliche Entscheidungskriterium für die Gewährung der Premiumförderung darstellen.

Eine Kurzversion unserer Entwicklungsstrategie finden Sie hier.


Unsere Querschnittsziele

  • Wissensaustausch

Die Netzwerkarbeit ist eine zentrale Aufgabe der LAG bzw. des Regionalmanagements; von der Vernetzung der lokalen Akteure bis zur Umsetzung konkreter Projekte im Rahmen der Entwicklungsstrategie. Der LEADERInfotag sowie die Mitgestaltung regionaler Vernetzungsveranstaltungen sind dabei wichtige Instrumente für diese Arbeit. Weiterer Ansatzpunkt ist der überregionale Austausch mit anderen Regionen bzw. Akteuren. Mit Kooperationsvereinbarungen zu gemeinsamen Themen werden Grundsteine für einen langfristigen Wissensaustausch gelegt.

  • Digitalisierung

Für eine zukunftsgerichtete ländliche Entwicklung ist die Digitalisierung ein unverzichtbarer Bestandteil. Sie kann manchen Nachteil gegenüber urbanen Räumen egalisieren und somit zur Attraktivität ländlicher Bereiche beitragen. In den Bereichen Standortentwicklung, zukunftsfähige Dörfer und Tourismus ist sie fest verankert. Darüber hinaus wird auch in der Arbeit der LAG eine fortschreitende Digitalisierung in den Bereichen Qualifizierung und Sensibilisierung, Öffentlichkeitsarbeit und Antragsstellung zukünftig fortgeführt und ausgebaut. Auf die gezielte Förderung von Frauen im ländlichen Raum im Bereich der Digitalisierung soll ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

  • Innovation

Die innovative Angebotsentwicklung soll die Wettbewerbsfähigkeit bereichsübergreifend stärken. Mit der Entwicklung neuartiger Konzepte zum Thema Mobilität oder Gesunderhaltung und deren Umsetzung soll eine Vorreiterrolle eingenommen werden. Aber auch in den Bereichen der zukunftsfähigen Dörfer, Profilschärfung im Tourismus sowie regionaler Wertschöpfungsketten spielt die Innovation eine große Rolle für die Umsetzung der Entwicklungsstrategie.

  • Klima- und Umweltschutz

Die Landkreise Alzey-Worms, Mainz-Bingen und Bad Kreuznach setzen gemeinsam in der Region Rheinhessen-Nahe die Energie- und Klimaschutzziele der "Null-Emissions-Region" um; diese Ziele gelten analog auch für die LAG Rheinhessen. In der klimafreundlichen Gestaltung von Gemeinden sollen Maßnahmen zur Mehrfachnutzung und zur Ressourcenschonung den Klimaschutz stärken. Im Bereich Landwirtschaft und Weinbau sollen nachhaltige Maßnahmen gefördert werden. Einzelmaßnahmen zum Schutz vor Erosion und Starkregenereignissen, zur Steigerung der Biodiversität und zur Senkung des Wasserverbrauchs sind neben der Sensibilisierung und Umweltbildung zentrale Themen im vierten Handlungsfeld.

  • Chancengleichheit

LEADER soll die Chancengleichheit fördern. Allen Bürgerinnen und Bürgern (unabhängig von Faktoren wie etwa ihrer sozialen Herkunft, Geschlechtszugehörigkeit, ethnischen Zugehörigkeit, Behinderung und weiteren Faktoren) soll der gleiche Zugang zu LEADER gewährt werden. Um diesem Querschnittsziel gerecht zu werden, wird bei der Zusammensetzung der künftigen Aktionsgruppe auf eine Ausgewogenheit der Geschlechter und Interessensvertretungen geachtet. Dies gilt für die Organisationsabwicklung der LAG sowie für die eingereichten Vorhaben. Im künftigen Projektauswahlverfahren werden entsprechende Kriterien angewendet, um die Vorhaben auf ihren chancengerechten Ansatz zu bewerten wie z.B. die Sicherung gleicher Bildungsangebote oder der Ausgleich sozialkultureller Bildungsangebote. Der Ausbau eines resilienten Lebensumfeldes soll generationen- und geschlechterübergreifend die Gemeinschaft stärken, Jugendliche ansprechen und die Barrierefreiheit ausbauen. So sollen möglichst viele Menschen an LEADER partizipieren können. Ein weiterer Fokus soll auf die Belange von Frauen im Hinblick auf Beteiligung, Partizipation und Unterstützung gelegt werden.