April 2017
Den Reben war es zu kalt
Eigentlich wollten wir Ihnen an dieser Stelle von der hervorragenden Entwicklung der Reben in diesem Jahr berichten. Der Austrieb war so früh wie schon lange nicht mehr.
April 2017
Eigentlich wollten wir Ihnen an dieser Stelle von der hervorragenden Entwicklung der Reben in diesem Jahr berichten. Der Austrieb war so früh wie schon lange nicht mehr.
Aber genau das wurde den Reben am frühen Morgen des 20. Aprils zum Verhängnis. Temperaturen von bis zu minus 5 Grad Celsius ließen die jungen Triebe schockgefrieren. Leider allen voran in den guten Weinlagen, da hier die Reben schon am weitesten entwickelt waren.
Bei Sonnenaufgang herrscht erfahrungsgemäß der Tiefpunkt der Temperaturen einer Nacht. Um 6.00 Uhr waren die Triebe fest gefroren. Der kalte Ostwind, der auch schon am Vortag wehte, hatte für eine gleichmäßige Temperatur sowohl am Boden, wie auch in 2 Metern Höhe gesorgt, so dass auch Hubschraubereinsätze zur Verwirbelung von kalten und warmen Luftmassen keinen Erfolg gebracht hätten. Einige Winzer hatten in Ihren Top-Weinbergen Forstkerzen aufgestellt, die die Luft aber auch nicht wesentlich erwärmen konnten.
Die endgültige wirtschaftliche Schadenshöhe lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ermitteln. Akut sind zwar in vielen Weinbergen mehr als die Hälfte der Triebe erfroren. Aber der Rebstock verfügt über sogenannte „schlafende Beiaugen“, die in den kommenden Wochen austreiben werden. Diese sind zwar nicht ganz so fruchtbar, bringen aber auch noch einen gewissen Ertrag. Bleibt nur zu hoffen, dass die Eisheiligen in der ersten Maihälfte nicht auch noch zuschlagen. Wir drücken den Winzern ganz fest die Daumen, dass die noch verbleibenden Triebe nicht auch noch geschädigt werden.