Wie kommen die feinen Bläschen in den Sekt und warum muss der Korken mit Draht gehalten werden? Die Kurzfassung: Damit Sekt entstehen kann, muss der Grundwein ein zweites Mal gären. Dazu wird der Wein in die klassischen Sektflaschen gefüllt, ein "Tiragelikör" (eine Mischung aus Reservewein, Zucker und besonderen Hefen) zugesetzt und die Flasche mit einem metallischen Kronkorken luftdicht verschlossen. Bei der folgenden Gärung entsteht neben Alkohol auch CO2 - dieses Gas zeigt sich nach fertiger Gärung in Millionen von feinsten Bläschen und erzeugt ordentlich Druck, der durch die besondere Form der Flasche und durch den Kronkorken aufgefangen wird. Damit sich die Hefe nach getaner Arbeit im Flaschenhals absetzen kann, werden die Flaschen immer wieder gedreht und gerüttelt. Der Sekt wird schließlich degorgiert, also von der Hefe getrennt. Mit viel Druck schießt dabei der Hefepfropfen aus der Flasche. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen erhält jede Flasche Sekt eine sogenannte Versanddosage, mit der jeder Sektmacher dem Winzersekt einen ganz eigenen Fingerabdruck mit auf den Weg gibt und den aufwändigen, handwerklichen Werdegang des Sektes geschmacklich abgerundet. Von "brut" bis "halbtrocken" reicht der weite Geschmackkorridor der Winzersekte. Allein bei einer "Zero-Dosage" gilt das Versprechen, dass die Flasche nach dem Degorgieren mit demselben Sekt aufgefüllt werden. Die Flaschen werden zu guter Letzt mit einem Naturkorken verschlossen, der aufgrund des großen Drucks in der Flasche zusätzlich mit einem Metallkörbchen (Agraffe) gesichert wird.