Durch den Frost am 20. April wurden die bis dato schon weit entwickelten Reben mehr geschädigt als alle Winzer vermutet hatten. Der Ertrag beträgt jetzt in vielen Weinbergen weniger als die Hälfte der sonst üblichen Menge. Dadurch konnten die Lesemaschinen „viel Strecke machen“, d. h. recht große Flächen innerhalb ganz kurzer Zeit abernten. Das war auch gut so, denn der viele Regen der letzten Wochen, war dem Gesundheitszustand der wenigen Trauben auch nicht gerade förderlich. Aber viele Fässer in den Kellern der Winzer bleiben eben auch leer.
Die Mostgewichte haben sich insbesondere bei den spätreifenden Rebsorten infolge der Menge-Güte-Relation indessen äußerst positiv entwickelt. Rotweine wurden dieses Jahr nur sehr gezielt und bei absolut gesundem Lesegut bereitet. Stattdessen gibt es mehr Rosé, der ist derzeit am Markt ohnehin sehr gefragt. Jetzt sind nur noch einige Weinberge mit spätreifenden Rebsorten wie Riesling oder Spätburgunder zu lesen. Hier versuchen die Winzer, sofern die Trauben noch gesund sind, die optimale Aromareife abzuwarten. Das Aroma entwickelt sich gerade bei den kühlen Nächten und milden Tagen der vergangenen Woche äußerst positiv.
Es bleibt nun spannend, wie sich die Jungweine nach erfolgter Gärung präsentieren werden. Die ersten Kostproben wird es bestimmt in den nächsten Wochen zu kaufen geben, so früh wie nie …
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