Bodenbearbeitung

April 2022

Neue Wege in der Bodenbearbeitung der Weinberge

„Im Märzen der Bauer …“ das alte Volkslied aus Mähren markiert den alljährlichen Beginn der Bearbeitung der Äcker im Jahresverlauf.

Nun haben wir mit den Weinreben ja eine Dauerkultur, die nicht jedes Jahr neu ausgesät wird. Dennoch wird auch hier, heutzutage allerdings mit „Dieselrössern“, mit der Bodenbearbeitung begonnen. Gerade im Unterstockbereich, der in der Vergangenheit oftmals ausschließlich mit Herbiziden behandelt wurde, um das störende Beikraut im Zaun zu halten, beginnt die Bearbeitung sehr früh. Die Böden sind dann noch nicht verhärtet und ausgetrocknet und werden das erste Mal gelockert.

Hier hat sich in den vergangenen Jahren eine enorme technische Entwicklung aufgetan. Es sind vielerlei Versionen von Geräten wie Rollhacken, Fingerhacken, Scheiben, Kreiselkrümlern usw., die die Erde unter den Rebstöcken bewegen und so weitestgehend bewuchsfrei halten. Es gibt hier zuweilen jedoch auch kritische Stimmen, die eine Abschwemmung des stets gelockerten Bodens bei starken Niederschlägen befürchten.
Aber auch hierauf wurde von den technischen Tüftlern schon reagiert, so dass für Hanglagen Fadenmäher oder Unterstockbürsten entwickelt wurden, die nur den oberflächlichen Bewuchs stören, den Boden aber nicht bewegen und so die Wurzeln der Beikräuter erhalten. Hier muss man zwar mit einer gewissen Staubentwicklung leben, aber das Bodenleben wird nicht gestört und die Erde bleibt weitestgehend dort wo sie ist.

Gerade im Zuge des Strebens nach einer nachhaltigen Weinbergsbewirtschaftung bleibt es in diesem Bereich spannend, was in den nächsten Jahren noch an Entwicklungen wie Behandlungen mit Heißwasser, Essig oder elektrischem Strom als Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung erprobt werden.