Juli 2022
Juli 2022
Nein, wir wollen jetzt keine Erbsenzählerei betreiben, aber die Erbsengröße der Beeren ist ein wichtiges Stadium in der Phänologie der Reben. Dann sieht man, wie gut die Blüte verlaufen ist und wie groß, bzw. auch lockerbeerig die Trauben werden. Also doch irgendwie Erbsenzählerei, um den Ertrag abzuschätzen. Wenn nicht die derzeit anhaltende extreme Trockenheit wäre. Diese lässt sich die Trauben nicht so richtig füllen, d. h. die Beeren werden nicht so dick und saftig. Die Winzer ernten zwar viele Kilogramm Trauben, aber die Saftausbeute wird dann nicht so hoch sein. Also lässt sich immer noch nichts Genaues zum Ertrag sagen, da wir ja noch nicht wissen wie sich die Niederschläge in den nächsten 6 Wochen entwickeln. Unterdessen färben sich die ersten Beeren bei den Sorten Frühburgunder und Regent.
Die Winzer haben fleißig entblättert und hoffen nun, dass die Trauben keinen Sonnenbrand bekommen. Das Entfernen der Blätter sorgt aber für den Fall, dass es vor der Lese nochmal intensiver regnet, für eine gute Durchlüftung und Abtrocknung der Traubenzone. Auch das Teilen von Trauben für eine Ertragsreduktion und zur Auflockerung des verbliebenen Traubenteils ist jetzt noch möglich.
Die Traubenlese wird dieses Jahr wohl früh, etwa Anfang September beginnen, die Entwicklung hat derzeit gar einen kleinen Vorsprung gegenüber dem äußerst frühen Jahr 2020 und ist über 3 Wochen weiter als im Cool-Climate geprägten vergangenen Jahr 2021. Den ersten Federweißen, der jedoch nichts mit der klassischen Ernte von Trauben zur Weingewinnung zu tun hat, wird es bestimmt schon Mitte August geben.