Burgruine Landskron und Katharinenkirche, © CC BY SA 4.0 Dominik Ketz© CC BY SA 4.0 Dominik Ketz

Mainz gehört zu den ältesten jüdischen Gemeinden Europas und war im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit. Die 1912 errichtete Hauptsynagoge in der Hindenburgstraße wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört. Jahrzehnte später entstand an genau diesem Ort ein neues jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge – ein Symbol für das fortbestehende jüdische Leben in Mainz.

Die Neue Synagoge wurde am 3. September 2010 feierlich eingeweiht. Entworfen vom Kölner Architekten Manuel Herz, greift das Gebäude mit seiner besonderen Formensprache das hebräische Wort Keduschah (Heiligung) auf – die fünf Buchstaben strukturieren den Baukörper. Die grün glasierten Keramikelemente an der Fassade und die markante, asymmetrische Form setzen ein deutliches architektonisches Statement, das sich bewusst von traditionellen Formen absetzt.

Die Neue Synagoge ist nicht nur ein Ort des Glaubens und der Gemeinschaft, sondern auch ein Ort der Erinnerung: Auf dem Vorplatz stehen rekonstruierte Fragmente des Säulenportikus der alten Synagoge von 1912 und schlagen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Mit der Umbenennung der Hindenburgstraße in „Synagogenplatz“ wurde dem historischen wie aktuellen Stellenwert jüdischen Lebens in Mainz auch im Stadtbild Rechnung getragen.

Besichtigung: Führungen durch die Neue Synagoge sind nach vorheriger Anmeldung möglich. Dabei erhalten Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Geschichte der jüdischen Gemeinde, die Architektur des Gebäudes und das Gemeindeleben heute.

Neue Synagoge Mainz © Landeshauptstadt Mainz