Jüdische Synagoge Mainz, © CC0 4.0 Katja Zentel© CC0 4.0 Katja Zentel

UNESCO-Welterbe in der Landeshauptstadt

SchUM-Stadt Mainz

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz beherbergt eine der ältesten jüdischen Gemeinden im deutschsprachigen Raum. Bereits im 10. Jahrhundert existierte in „Magenza“ eine jüdische Gemeinde, die durch das Wirken ihrer Gelehrten Berühmtheit erlangte und die Stadt zu einem religiösen und kulturellen Zentrum des Judentums im Mittelalter machte. Das jüdische Erbe in Mainz erzählt eine Geschichte mit hellen und dunklen Seiten und begleitet die Gemeinde von der Blütezeit über Verfolgung und Progrome bis zur Shoha und in die heutige Zeit.

Auf diesem Erbe aufbauend, wurde die Stadt Mainz - zusammen mit den Städten Worms und Speyer - im Jahr 2021 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet. Unter dem Namen SchUM, wird auf die vergangene und aktuelle jüdische Kultur aufmerksam gemacht. Somit bleibt Mainz ein Symbol für die Bewahrung des kulturellen Erbes und der einstigen Blütezeit der jüdischen Gemeinschaft.

Jüdische Tradition und Moderne entdecken!

In Mainz begegnen sich jüdisches Erbe und jüdische Moderne und laden ein zu einer Erkundungstour des aschkenasischen Judentums vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Neben der anerkannten UNESCO-Welterbestätte; der alte jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ kann in Mainz die Neue Synagoge, die Mainzer Judengasse und viele weitere Stätten auf eigene Faust, mit der Storytelling-App "SchUM" oder mit einer Stadtführung besichtigt werden.

Stadtführung Mainz, © Dominik Ketz/ mainzplus CITYMARKETING GmbH

Stadtführungen in Mainz

Wissenswertes rund um die jüdische Geschichte in und um Mainz sowie die UNESCO-Welterbestätte „Heiliger Sand“ könnt ihr bei einer der zahlreichen Stadtführungen erfahren, die von den Mainzer Gästeführern angeboten werden. Hier gelangt ihr direkt zur Seite des Mainzer Citymarketing.

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Am Eingang zur Synagoge. (© casowi)

Storytelling-App "SchUM"

Erkundet zusammen mit der SchUM-App das UNESCO-Welterbe „SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz" und begebt euch mit ihr zusammen auf eine spannende Reise durch Raum und Zeit. Die Storytelling-App bringt euch auf interaktive Weise die jüdischen Monumente der SchUM-Städte anhand spannender Geschichten näher.

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Wissenswertes rund um SchUM in Mainz

Wofür steht eigentlich das Akronym SchUM?

Das Akronym "SchUM" bezieht sich auf die drei historischen jüdischen Gemeinden Speyer, Worms und Mainz im mittelalterlichen Deutschland. Die Buchstaben "SchUM" stammen von den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen, auf die hebräische Sprache zurückgehenden Namen dieser Städte:

  • Sch für Schpira (Speyer)
  • U für Warmaisa (Worms)
  • M für Magenza (Mainz)

Diese drei Städte hatten eine bedeutende jüdische Präsenz und spielten eine wichtige Rolle in der jüdischen Geschichte und Kultur des Mittelalters. SchUM steht für die herausragenden jüdischen Gemeinden und ihre kulturelle, religiöse und intellektuelle Bedeutung in dieser Zeit.

Wie kann ich in Mainz die Stätten jüdischen Erbes am besten besichtigen?

Bei einem Besuch in Mainz gibt es viele Möglichkeiten, das reiche jüdische Erbe und die oft schmerzhafte Vergangenheit der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt zu erkunden. Eine gute Option ist die Teilnahme an einer Stadtführung, die von Mainzer Gästeführern geleitet wird und euch interessante Details über das Judentum in Mainz vermittelt. Darüber hinaus beherbergen das Stadthistorische Museum sowie das Landesmuseum in Mainz spannende Ausstellungen, die sich mit der Geschichte und Gegenwart des Judentums beschäftigen. Natürlich könnt ihr die Orte jüdischer Geschichte auch auf eigene Faust erkunden.

Überprüft vor eurem Besuch die Öffnungszeiten der Museen und Gedenkstätten, die ihr besichtigen möchtet.

Welche Orte sollte ich besichtigen, um mehr über die jüdische Geschichte von Mainz zu erfahren?

  • Alter jüdischer Friedhof "Judensand": Der einst älteste und größte mittelalterliche Friedhof im zentraleuropäischen Judentum beherbergt rund 1.800 jüdische Grabsteine.
  • Neue Synagoge: 2010 erbaut, lädt die Neue Mainzer Synagoge zu Führungen ein.
  • Mainzer Judengasse: Im Zentrum des ehemaligen Judenviertels gelegen, durften die Mainzer Juden in Teilen des 17. und 18. Jahrhunderts lediglich in dieser Gasse wohnen, was eine dicht gedrängte Bebauung mit überdurchschnittlich hoch und tief erbauten Häusern mit sich brachte.
  • Judaica-Sammlung im Landesmuseum: Hier befindet sich eine herausragende Sammlung jüdischer Kultgegenstände, sowie der älteste jüdische Grabstein Mitteleuropas von 1049.
  • Stolpersteine: Als Teil des mittlerweile über 100.000 Steine umfassenden Denkmals, erinnern die "Stolpersteine" in Mainz an die zahlreichen Opfer des Nationalsozialismus.
  • St. Stephan: Die Kirche in der Mainzer Oberstadt ist die einzige deutsche Kirche für die Marc Chagall Fenster schuf. Die blauen Fenster, die 1978 eingesetzt wurden, sollen ein Zeichen für jüdisch-christliche Verbundenheit und Völkerverständigung darstellen. 

Ihr könnt die verschiedenen Orte zusammen mit einer Stadtführung besichtigen oder euch auf eigene Faust auf den Weg machen. Wenn ihr noch mehr Hintergrundinformationen über das Judentum in den SchUM-Städten erfahren möchtet, könnt ihr euch mit der SchUM-App auf eine Zeitreise wagen. Einen umfangreichen Stadtspaziergang inkl. Audioguide zum Thema "Auf den Spuren jüdischer Kunstsammler" findet ihr auch auf der Seite des Landesmuseum Mainz!

Die UNESCO-Stadt Mainz erleben!

Blick auf den Dom St.Martin in Mainz, © © Dominik Ketz

Mainz

Die 2000-jährige Geschichte der Stadt Mainz, Heimat von ZDF und Mainz 05, nahm mit den Römern ihren Anfang. In der pittoresken Altstadt fühlen Sie sich ins Mittelalter versetzt und den Übergang zur Neuzeit markiert Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks ist der größte Sohn der Stadt, die ihn mit Gutenberg-Denkmal, Gutenberg-Museum und der Johannisnacht ehrt.

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