Geschichte, Kultur und eindrucksvolle Landschaften begegnen sich in Rheinhessen auf einzigartige Weise. Mit den UNESCO-Welterbestätten der SchUM-Städte und dem Oberen Mittelrheintal bietet die Region faszinierende Einblicke in vergangene Jahrhunderte und lebendige Traditionen.
In Mainz und Worms führen die SchUM-Stätten direkt zu den Wurzeln des europäischen Judentums: Als bedeutende Zentren jüdischer Kultur sind sie bis heute Orte des Erinnerns, Lernens und der Begegnung. Historische Friedhöfe, Synagogen und malerische Gassen erzählen Geschichten von Vielfalt und Wandel, von kulturellem Glanz und herausfordernden Zeiten.
Wer weiter Richtung Westen reist, stößt in Bingen auf das Tor zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Hier öffnet sich eine Landschaft voller Mythen, Weinberge und Burgen – ein Welterbe, das seit Jahrhunderten Reisende inspiriert. Ob beim Spaziergang durch verwinkelte Altstädte, beim Entdecken jüdischer Geschichte oder beim Blick über das Rheintal: Rheinhessen zeigt sich als Region voller Kontraste und magischer Erlebnisse.
Am 27. Juli 2021 wurde ein Meilenstein erreicht: Nach 15-jährigem Bewerbungsprozess erhielten die Städte Speyer, Worms und Mainz den Status UNESCO-Welterbe. Seitdem zählen der Speyerer Judenhof, der Wormser Synagogenbezirk sowie die alten jüdischen Friedhöfe in Worms und Mainz offiziell zum Welterbe.
Die sogenannten SchUM-Stätten sind bedeutende Zeugnisse jüdischen Lebens und prägen die kulturelle Landschaft Europas. Im Mittelalter bildeten sie das Herz jüdischer Kultur und sind bis heute lebendige Orte der Begegnung und des Austauschs. Das Akronym SchUM setzt sich aus den hebräischen Stadtnamen Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) zusammen. Die SchUM-Stätten geben Einblicke in jahrhundertealte Traditionen und erzählen Geschichten von Glanzzeiten und Herausforderungen der jüdischen Geschichte.
In Mainz begegnen sich jüdische Geschichte und jüdische Gegenwart auf ganz besondere Weise. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt können spannende Geschichten zu 1000 Jahren Magenza ebenso erlebt werden, wie bemerkenswerte Eindrücke der neueren Zeit in der „Neuen Synagoge Mainz“.
Worms beherbergt einen wahren Schatz aus dem 11. Jahrhundert – den ältesten in situ erhaltenen jüdischen Friedhof in Europa. Der „Heilige Sand“ in Sichtweite des Wormser Doms überstand mittelalterliche Vertreibung und Progrome ebenso wie die Shoah, wenn auch nicht immer unbeschadet, aber doch ohne umfassende Schäden und Räumungen.
Das Akronym "SchUM" bezieht sich auf die drei historischen jüdischen Gemeinden Speyer, Worms und Mainz im mittelalterlichen Deutschland. Die Buchstaben "SchUM" stammen von den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen, auf die hebräische Sprache zurückgehenden Namen dieser Städte:
Diese drei Städte hatten eine bedeutende jüdische Präsenz und spielten eine wichtige Rolle in der jüdischen Geschichte und Kultur des Mittelalters. SchUM steht für die herausragenden jüdischen Gemeinden und ihre kulturelle, religiöse und intellektuelle Bedeutung in dieser Zeit.
Die seit 2021 als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Städte Speyer, Worms und Mainz in Rheinland-Pfalz weisen in ihren Stadtgebieten eine Vielzahl bedeutender Stätten jüdischen Erbes auf. In die Liste der UNESCO wurden in Speyer der Judenhof mit Monumentalmikwe, Ritualbad, Frauenschul und alter Synagoge, in Worms das mittelalterliche Gemeindezentrum mit Synagoge, Frauenschul, Mikwe und ehemaligem Gemeindehaus sowie der alte jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ und in Mainz der alte jüdische Friedhof „Judensand“, aufgenommen.
Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz wurden 2021 von der UNESCO als gemeinsames jüdisches Erbe in Deutschland in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und wurden damit zur 50. Welterbestätte in Deutschland. Die Entscheidung beruht auf der historischen Bedeutung dieser Städte für die jüdische Gemeinschaft im Mittelalter.
Diese drei Städte waren Zentren der jüdischen Gelehrsamkeit und Kultur und spielten eine herausragende Rolle in der Geschichte des europäischen Judentums. Insbesondere in den Städten Speyer, Worms und Mainz entwickelte sich eine Blütezeit der jüdischen Gemeinschaft im 10. bis 14. Jahrhundert. Die SchUM-Gemeinden prägten nicht nur die religiöse und kulturelle Landschaft, sondern auch das jüdische Recht und die jüdische Philosophie.
Die UNESCO-Welterbestätte SchUM-Städte repräsentiert somit ein einzigartiges Zeugnis für die historische Entwicklung und den Beitrag der jüdischen Gemeinschaften in Deutschland. Die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe unterstreicht die Bedeutung dieser Städte für das kulturelle Erbe der Menschheit.
Nicht nur an den als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Stätten jüdischer Geschichte können Besucher jüdische Tradition und Kultur hautnah erleben. Auch viele weitere Orte in Rheinhessen laden dazu ein, die vielfältige Geschichte und wechselhafte Gegenwart des Judentums auf eigene Faust zu entdecken. Entdeckt die Neue Synagoge in Mainz, den jüdischen Friedhof in Flonheim oder den Synagogenplatz in Ingelheim und erfahrt Spannendes und Wissenswertes zur jüdischen Geschichte im Stadthistorischen Museum in Mainz.
Unsere Karte gibt euch einen Überblick über die Schauplätze jüdischer Geschichte in Rheinhessen.