Bilderbuchblüte bei Sonne pur

Die Weinberge „schießen“ derzeit regelrecht zum Himmel, die Winzerinnen und Winzer kommen mit den Laubarbeiten kaum noch hinterher. Das warme Wetter der vergangenen Wochen und die ausreichende Feuchtigkeit im Unterboden haben dieses Turbowachstum nach einem eher zögerlichen Austrieb bewirkt. Wir liegen in der Entwicklung etwa eine Woche vor dem langjährigen Durchschnitt, aber immer noch einige Tage hinter dem extrem frühen Jahr 2022.

So ging auch die Blüte bei den extrem guten Bedingungen zügig über die Bühne, was einen guten Fruchtansatz verspricht. Zugegebenermaßen, dass hört sich für außenstehende spektakulärer an, als es ist. Die Blüte der Weinreben ist relativ unscheinbar und wird von Nichtwinzern zumeist gar nicht wahrgenommen, weil die Blütenstände sehr klein und filigran sind. Wer ein feines Näschen hat vernimmt einen leicht süßlichen Duft in der Gemarkung.

100 bis 110 Tage nach der Blüte sind die Trauben reif. Die Weinlese könnte damit bereits Anfang September beginnen. Aussagen zur Qualität sind aber noch viel zu früh, da hier die letzten Wochen vor der Lese entscheidend sind. Auch die Erntemenge ist noch schwer zu prognostizieren, auffallend ist jedoch das die Trauben in vielen Weinbergen sehr groß und zahlreich zu werden scheinen. Hier werden die Bewirtschafter gegebenenfalls noch mit ertragsreduzierenden Maßnahmen gegensteuern.

Sorgen machen jedoch die ausbleibenden Niederschläge im Sinne eines gemächlichen Landregens, da die Oberböden sehr ausgetrocknet sind und dies auch bei jungen Weinbergen mit noch nicht so tiefen Wurzeln langsam ersichtlich wird.