Zu Hause und in aller Welt
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Weinjahrgang 2018 in Rheinhessen: früh, gut, mit Potenzial
Was war das für ein prächtiges Weinjahr – dieses Jahr 2018: Sommer satt, unendlich trocken, ein Stresstest für die Reben und ein glückliches Ende mit reicher Ernte und guten Qualitäten. Und als ob das alles nicht schon aufregend genug gewesen wäre, gab es noch eine kuriose Zugabe mit der Happy End-Eiswein-Lese im Januar und dem ultimativen Trockenbeerenauslese-Nachschlag im März 2019. Die Erntemenge war groß. Die endgültigen Zahlen weisen für Rheinhessen eine Weinmosternte von 2,9 Mio. Hektoliter aus – das ist ein Plus von 16% gegenüber dem langjährigen Mittel. Als Durchschnittsertrag weisen die Statistiker 112 hl/ha aus – gepuscht vom Müller-Thurgau bei den weißen und vom Portugieser bei den roten Sorten, während Klassiker wie der Silvaner oder der Spätburgunder moderate Ernten zu verzeichnen hatten und deutlich zweistellig blieben. Der Großteil der Ernte entfällt mit 60% auf die Kategorie Qualitätswein, mit 31% auf Prädikatswein und mit 9% auf die Kategorie Wein/Landwein.
Qualitätsweinprüfung: Kleiner Jahrgang 2017 hinterlässt Delle
Mit 2,02 Mio. hl Wein liegt die geprüfte Menge um 6% unter dem Niveau des Vorjahres. Mit einem Anteil von 73% der angestellten Menge haben die Kellereien ihre große Marktbedeutung für Rheinhessen unterstrichen. Die Weingüter kommen auf einen Anteil von 21%, die Genossenschaften / Erzeugergemeinschaften sind unverändert bei 6%. Im Spiel der Farben entfallen 69% auf Weißweine, 21% auf Rotweine und 10% auf Rosé. Trockene und halbtrockene Weine machen inzwischen 2/3 der gesamten Abfüllmenge aus. Die Liebfraumilch-Quote ist weiter gesunken und liegt nun bei 5%. Die wichtigsten Rebsortenweine kommen vom Dornfelder (18%), vom Riesling (17%) und von der Burgunder-Familie (16%).
Stabilität auf dem Verbrauchermarkt
Rheinhessen musste 2018 nach Angaben der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) mit einem Marktanteil von 31,5% im Deutschland-Sortiment des Lebensmittelhandels zwar Abstriche hinnehmen (Vorjahr 33%), konnte seine führende Position unter den deutschen Herkünften aber behaupten. Die Durchschnittspreise sind um 9% auf nun 2,97€/l gestiegen, die Käuferreichweite blieb mit 23,3% nahezu stabil. Beim direkten Verkauf an die Endverbraucher konnte Rheinhessen die leicht rückläufige Käuferreichweite durch eine Steigerung in der Intensität (von 65 auf 75 Liter) mehr als kompensieren und zugleich den Durchschnittspreis, der nun bei 6,77€/l liegt, nahezu gleich halten.
Kräftiger Aufwind im Weinexport
Mit der kleinen Weinernte 2017 im Rücken haben die Exporteure bei den Weinen aus Rheinhessen alle Register ziehen müssen, um die in den Vorjahren erarbeiteten Positionen in den Märkten einigermaßen halten zu können. Am Ende des Exportjahres 2018 stand unter dem Strich einen Mengen-Minus von 7,0%. Gleichzeitig ist es gelungen, den Durchschnittspreis auf 273 €/hl zu verbessern, so dass letztlich mit 74 Mio. € das Weißwein-Umsatzniveau des Vorjahres gehalten werden konnte (-0,1%).
Markt Nr. 1 bleiben die USA, gefolgt von den Niederlanden. Dahinter haben sich Großbritannien, Polen und China aufgestellt. Unter den Top 10 der Zielmärkte weisen Lettland (+44%), Polen (+24%) und Israel (+20%) die auffälligsten Zuwächse auf. Die höchsten Durchschnittspreise unter den Top 10 erzielten die Exporte nach Norwegen (517 €/hl), vor China (421€/hl) und Japan (380 €/hl).
Rheinhessenwein e.V.
Otto-Lilienthal-Straße 4
55232 Alzey
Tel: (0049) 6731 951074 0Rheinhessenwein e.V.
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