Dreiteiliges Bild mit historischen Darstellungen: links ein gerahmtes religiöses Gemälde einer weiblichen Ordensfigur im Gespräch mit einem Mann; in der Mitte eine Statue eines Gelehrten mit Buch, dem eine bunte Narrenkappe digital aufgesetzt wurde; rechts eine Statue eines männlichen Gelehrten in langem Gewand vor rötlichem Laub.

Sebastian Münster – Der Welterklärer aus Ingelheim

Sebastian Münster, geboren 1488 in Ingelheim, war einer der vielseitigsten Gelehrten der Renaissance. Er war Theologe, Sprachwissenschaftler, Mathematiker, Astronom und Kartograf – ein echter Universalgelehrter. Nach Studien in Tübingen und einer Professur in Basel veröffentlichte er 1544 sein Hauptwerk, die Cosmographia, eines der bedeutendsten Bücher seiner Zeit.

Das Werk beschreibt die gesamte damals bekannte Welt und vereint Wissen aus Geografie, Geschichte, Astronomie, Naturwissenschaft und Volkskunde. Die Cosmographia war ein Bestseller, erschien in über 40 Auflagen und machte die Welt erstmals für ein breites Publikum greifbar. Münster trug damit entscheidend zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse bei.

In Ingelheim erinnert ein Denkmal an den Gelehrten. Das Museum bei der Kaiserpfalz widmet sich in wechselnden Ausstellungen auch Persönlichkeiten wie ihm, die Geschichte, Wissen und Kultur miteinander verbanden. Wer durch die Stadt geht, spürt noch heute den Geist jener Epoche, in der Entdeckerlust und Bildung die Welt neu formten.