Karl der Große soll den Spätburgunder nach Ingelheim an der Rhein gebracht haben. Einen Aufschwung erfuhr der Spätburgunder vor 150 Jahren mit der Ausweitung der Sektproduktion, für die man reine Burgunderweinberge anpflanzte. In Rheinhessen liegt er mit einer Fläche von 1.480 Hektar (5% der gesamten Rebfläche) auf Platz zwei bei den roten Sorten.
Dieser rote Klassiker verlangt viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden.
Spätburgunder wird klassisch als trockener Rotwein ausgebaut. Spätburgunder von internationalem Format werden im neuen Holzfass gelagert und zeigen intensive Fruchtaromen von roten Beeren, oftmals durchzogen von feinen Röstaromen, die an Vanille, Mokka oder Schokolade erinnern. Als Rosé ist er ein fröhlicher Sommerwein. Werden die gesunden Trauben nach der Lese sofort abgepresst, so entsteht aus dem hellen Saft ein »Blanc de Noirs«, ein Weißwein aus dunklen Trauben. Spätburgunder ist die Messlatte für alle, die bei richtig guten Rotweinen ein Wörtchen mitreden wollen. Spätburgunder ist ganz schön vertrackt. Weinpublizistin Jancis Robinson bezeichnet ihn als die „ungebärdigste aller Rebsorten. Obwohl der Grammatik nach männlich, ist er doch in der Art feminin und bringt mit seinen Capricen Winzer und Weinfreunde gleichermaßen zur Verzweiflung. Guter Spätburgunder entfernt sich rasch von allem, was sich mit einfacher Frucht beschreiben lässt."
Die modernen Spätburgunder zeichnen sich durch ein sattes Rot, durch eine feine Säure und durch einen merklichen Kick an Gerbstoffen aus - zumeist bedingt durch die Lagerung im kleinen Eichenholzfass.
Spätburgunder Rotweine sind ideale Essensbegleiter. Sie eignen sich hervorragend zu dunklem Fleisch, zu Wild und Wildgeflügel, aber auch zu verschiedensten Käsesorten.
