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Nierstein weinwelt 01, © Klaus Baranenko© Klaus Baranenko

Herbstwandern bei Nierstein – Weinberge mit Aussicht

Ein Herbsttag wie im Bilderbuch: Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, ein herrlicher Blick auf den Rhein bei Nierstein und die Weinberge am Roten Hang. Das ist Rheinhessen pur.

Nur wenige Minuten von Mainz entfernt – und doch kommt es uns so vor, als würden wir in eine andere (Wein-)Welt eintauchen. Die Weinstadt Nierstein am Rhein, oder auch die „Riesling City“ genannt, hat für Besucher und Besucherinnen viel zu bieten. Wir parken an der Bodega Tapas Adega in der Oberdorfstraße. Unsere erste Station auf dem Weg zu unserer Tour „rund um Nierstein“ ist die evangelische Martinskirche. Bei bestem Herbstwetter bewundern wir die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche, die von einer mittelalterlichen Wehrmauer umgeben ist und in einem kleinen, sehr gepflegten Park liegt. Auf jeden Fall sehenswert!

Evangelische Martinskirche (links), historische Wehrmauer mit Blick auf die Kirche (rechts)Evangelische Martinskirche (links), historische Wehrmauer mit Blick auf die Kirche (rechts)

Von der Martinskirche laufen wir nur wenige Schritte zum Niersteiner Marktplatz. Hier laden hübsche Cafés, Restaurants und Weinstuben zur Einkehr ein.

Durchgang von der Martinskirche zum Marktplatz (links), Weinrestaurant Civitas (rechts)Durchgang von der Martinskirche zum Marktplatz (links), Weinrestaurant Civitas (rechts)

Vor dem Start unserer Wander-Rundtour stärken wir uns noch schnell im Café Ernie und Illi. Hier gibt es nicht nur leckere, selbst gebackene Kuchen, sondern auch herzhafte Frühstücksspezialitäten für jeden Geschmack.  Aber auch das in einem Fachwerkhaus befindliche Bistro Plan B, das gemütliche Restaurant Civitas im Stil einer Weinstube oder das Weingut Klein in einem 350 Jahre alten Gehöft schmücken den Marktplatz und bieten unterschiedlichste kulinarische Köstlichkeiten.

Weingut Klein  (links),  Marktplatz in Nierstein  (rechts)Weingut Klein (links), Marktplatz in Nierstein (rechts)

Gleich um die Ecke, in der Karolingerstraße 1, stoßen wir auf das Weingut Wedekind. Die Vinothek trägt seit 2020 das Gütesiegel „Rheinhessen AUSGEZEICHNET“ und ist zu einem Anlaufpunkt für Weingenießer aus aller Welt geworden. In dem schönen Verkaufsraum mit gemütlichem Ambiente kann man Wein probieren und Zutaten für ein perfektes Weinpräsent kaufen. Im Angebot sind neben den erlesenen Weinen auch griechisches Olivenöl, Tresterbrand, Gewürze und Imkerprodukte.

Weingut Wedekind, Außenansicht (links), Verkaufsraum mit Vinothek (rechts)Weingut Wedekind, Außenansicht (links), Verkaufsraum mit Vinothek (rechts)

Auf dem Weg in die Weinberge kommen wir schon nach kurzer Strecke am Weingut Heise vorbei, das von der Familie Heise in der dritten Generation bewohnt und bewirtschaftet wird. Ein kleines Paradies für sich.

Eingang zum Weingut Heise (links), Nebenhaus mit Gutsschänke (rechts)Eingang zum Weingut Heise (links), Nebenhaus mit Gutsschänke (rechts)

Auch das Weingut Heise gehört zu den AUSGEZEICHNETen Vinotheken in Rheinhessen. Als wir ein paar Fotos vom Innenhof schießen, kommt Winzer Peter Heise mit dem Traktor und den gerade geernteten Trauben von der Weinlese zurück. Sofort beginnt er mit uns zu plaudern. Spontan lädt er uns zu einer Fahrt mit seinem Traktor und einer anschließenden Führung über sein Weingut ein – alles exklusiv für uns.    

Innenhof (links) und Peter Heise auf seinem Traktor (rechts)Innenhof (links) und Peter Heise auf seinem Traktor (rechts)

Peter Heise und seine Frau Janine zeigen uns bei der Führung auch die „Gutsschänke“, die gerne für Hochzeiten und Feierlichkeiten aller Art angemietet wird. Das ausgesuchte Mobiliar und die mediterran anmutenden Farben machen den Raum zu einer ganz besonderen Location für erlebnisreiche Veranstaltungen auf dem Weingut.

Weinlaube und Gutsschänke im Weingut HeiseWeinlaube und Gutsschänke im Weingut Heise

Nach dem Besuch auf dem Weingut Heise geht`s bergauf in Richtung Fockenberghütte. Hier müssen wir zwar ein paar Höhenmeter überwinden, aber der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall.  Je höher wir kommen, desto grandioser wird der Blick auf den Rhein und die Weinberge am Roten Hang. Der Name dieser Weinregion zwischen Nierstein und Nackenheim kommt übrigens von der roten Bodenfarbe, die von eingelagerten Eisenverbindungen herrührt und im subtropischen Klima früherer Zeiten entstanden sind.

Nach nur rund 500 Metern kommen wir zu einem ersten Aussichtpunkt mit einer kleinen Holzhütte, in der sich eine alte Weinpresse befindet. Wir machen ein kleines Päuschen und genießen den phantastischen Blick auf den Rhein und die katholische Kilianskirche. Die Pfarrkirche mit ihrem romanischen Torturm liegt außerhalb des Ortskerns, mitten in den Weinbergen, und zählt zu den Kulturdenkmälern Niersteins.

Blick auf den roten Hang und Kilianskirche (links) und den Rhein (rechts)Blick auf den roten Hang und Kilianskirche (links) und den Rhein (rechts)

Nach ca. einem Kilometer erreichen wir die Fockenberghütte, die direkt am Rheinterrassenweg liegt und die man auch für private Feiern und Feten anmieten kann. Der Ausblick von hier oben ist sensationell und sicher einer der schönsten auf unserer Wanderstrecke rund um Nierstein.

Blick vom Wanderweg (links) zur Fockenberghütte (rechts)Blick vom Wanderweg (links) zur Fockenberghütte (rechts)

Aussichtspunkt „Schau ins Land“ an der FockenberghütteAussichtspunkt „Schau ins Land“ an der Fockenberghütte

Von der Fockenberghütte wandern wir durch die Weinberge weiter zur nächsten Station. Auf dem Weg naschen wir Trauben und fachsimpeln über Weine. Wir können uns lebhaft vorstellen, wie aus den süß bis sauer schmeckenden Trauben lieblicher, halbtrockener oder trockener Riesling entsteht.

Unsere nächste Station ist der Wartturm. Der imposante, mittelalterliche Signalturm aus dem 12. Jahrhundert ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt Nierstein. Der weiße Turm vor strahlend blauen Himmel – ein Anblick, den man so schnell nicht wieder vergisst. Hier, am höchsten Punkt in den Niersteiner Weinbergen, befindet sich auch ein gepflegter Rastplatz mit spektakulärer Aussicht.

Wartturm (links) und Rastplatz mit Blick auf den Rhein (rechts)Wartturm (links) und Rastplatz mit Blick auf den Rhein (rechts)

Blicke auf den Wartturm von Rundweg ausBlicke auf den Wartturm von Rundweg aus

Vom Wartturm aus geht`s zurück nach Nierstein. Dabei kommen wir an der „Rebsortenzeile“ vorbei. Hier gibt es Hinweistafeln mit Informationen zu allen Rebensorten. Auch meine Hündin Jenny hat mal wieder so richtig Spaß beim Wandern in Rheinhessen. Nicht nur, aber auch für Hundebesitzer*innen, ist die Wanderung rund um Nierstein absolut empfehlenswert.

Rebsortenzeile in Nierstein (links), Hündin „Jenny“ auf der Rebsortenzeile (rechts)Rebsortenzeile in Nierstein (links), Hündin „Jenny“ auf der Rebsortenzeile (rechts)

Auf einen Blick:

Start und Endpunkt: Evangelische Martinskirche in Nierstein

Länge des Rundwegs: ca. 7 km

Gehzeit: ca. 2 Stunden (ohne Pausen)

Schwierigkeitsgrad: einfach, leichter Anstieg zwischen Nierstein und der Fockenberghütte, danach Wanderung auf ebener Strecke, asphaltierte Wege, auch für Wanderungen mit Hund zu empfehlen

Stationen: Evangelische Martinskirche, Marktplatz, Weingut Wedekind, Weingut Heise, Wanderweg Roter Hang, viele Aussichtspunkte mit herrlichen Ausblicken auf den Rhein und die Weinberge, Fockenberghütte, Wartturm, Rebsortenzeile, Rückweg nach Nierstein

Vom Blogger Frank Hamm gibt es dazu eine gute Tourenbeschreibung mit Karte.

Birgit

Über Birgit Kirwald

Als „Meenzer Mädche“ bin ich im „goldischen Mainz“ geboren und aufgewachsen. Seit jeher verbindet mich eine große Liebe mit meiner Heimatstadt und der gesamten Region Rheinhessen, denn hier gibt`s nicht nur „Spundekäs“, Brezel und tolle Weine, sondern auch gemütliche Straußwirtschaften, traditionelle Feste, viel Kultur und eine wunderschöne Landschaft. Am liebsten bin ich mit meiner Hündin „Jenny“ unterwegs und immer auf der Suche nach Ausflugszielen, die Zwei- und Vierbeinern gleichermaßen Spaß machen.

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