Trauben nach entblätterung, © Rheinhessenwein e.V.© Rheinhessenwein e.V.

Juni 2025

Mächtig viel (Laub-)Arbeit in den Weinbergen

Die Weinberge wachsen dieses Jahr eher langsam in die Höhe, worüber die Winzerinnen und Winzer nicht unbedingt böse sind, das entzerrt die Arbeitsspitze jetzt im Frühsommer. Ursache dafür ist sicher die Trockenheit der vergangenen Wochen und auch jetzt hat es noch nicht flächendeckend geregnet. Die Niederschläge unterscheiden sich von Gemarkung zu Gemarkung sehr deutlich. Die bislang eher kühlen Nachttemperaturen zögerten sowohl das Triebwachstum wie auch die Blüte der Reben etwas hinaus. Wir liegen in der Entwicklung derzeit im langjährigen Mittel.

Die Blüte dürfte jetzt aber auch in den späten Lagen abgeschlossen sein, in frühen Lagen wachsen die Beeren schon deutlich. Zugegebenermaßen, dass mit der Blüte hört sich für Nichtwinzer spektakulärer an, als es ist. Die Blüte der Weinreben ist relativ unscheinbar und wird von Außenstehenden zumeist gar nicht wahrgenommen, weil die Blütenstände sehr klein und filigran sind. Wer ein feines Näschen hat vernimmt einen leicht süßlichen Duft in der Gemarkung.

Die Winzer sind jetzt mit dem Beistecken von Trieben in die Laubwand beschäftigt, teilweise werden auch schon lange Triebspitzen abgeschnitten. Auch werden jetzt direkt nach der Blüte viele Weinberge entblättert. Hierbei werden mit speziellen Maschinen nicht nur Blätter abgezupft sondern mittels Druckluft auch einzelne Beeren „herausgeschossen“, um die Traubenstruktur aufzulockern.

100 bis 110 Tage nach der Blüte sind die Trauben in der Regel reif, so können wir Anfang/Mitte September mit dem Beginn der Weinlese rechnen. Aussagen zur Qualität und Erntemenge sind aber noch schwer zu treffen, da man auch noch nicht abschätzen kann, inwieweit die Blüte infolge der kühlen Nächte zu einem geringeren Fruchtansatz geführt hat.