Dom Nordportal, © Rudolf Uhrig© Rudolf Uhrig

Worms - Die Hof- und Reichstadt des Mittelalters

Königsstadt Worms

Die Aufenthalte, Reichsversammlungen und Hoftage unter der Herrschaft des Karolingers Karls des Großen und Staufers Friedrichs I. Barbarossa belegen die herausragende Bedeutung Worms im Mittelalter. Dies wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, dass zwischen beiden Herrschern ein Zeitraum von über vier Jahrhunderten liegt.

Obwohl andere Könige zeitweise andere Städte bevorzugten, behauptete Worms über das gesamte Mittelalter hinweg seine Stellung als zentraler Ort politischer Entscheidungsfindung und symbolischer Machtdemonstration.

Könige in Worms

 

© Fotograf: Grafik: eichfelder

Aufenthalte der Herrscher

Die Aufenthalte mittelalterlicher Herrscher lassen sich aufgrund fragmentarischer und teils widersprüchlicher Überlieferung nur schwer eindeutig rekonstruieren. Zahlreiche Besuche sind entweder nicht belegt oder in ihrer Dauer und ihrem Charakter unklar. Während einige Aufenthalte mehrere Monate umfassten, beschränkten sich andere auf wenige Tage. Vergleichsweise zuverlässige Anhaltspunkte bietet die Dokumentation von Reichsversammlungen und Hoftagen. An diesen gesicherten Ereignissen orientiert sich die inhaltliche Konzeption des Throns zu Worms.

Reichsversammlungen und Hoftage

Für das Frühmittelalter wird in der Regel der Begriff „Reichsversammlung“ verwendet, im Hochmittelalter spricht man von „Hoftagen“, während im Spätmittelalter der Ausdruck „Reichstag“ üblich wird – etwa im Fall des sogenannten „Luther-Reichstags“ von 1521. Unabhängig von der Terminologie handelte es sich stets um zentrale politische Zusammenkünfte, bei denen der König oder Kaiser mit ausgewählten Reichsfürsten und geistlichen sowie weltlichen Großen des Reichs über wichtige Angelegenheiten beriet und Entscheidungen traf.

Öffentliche Führungen

Worms zählt zu den bedeutendsten Hof- und Reichsstädten des Mittelalters Keine andere Stadt diente den Herrschern unterschiedlicher Dynastien so häufig als Ort königlicher Präsenz und Machtausübung. Bereits im Frühmittelalter residierte hier die Merowingerkönigin Brunichildis, und unter Karl dem Großen entwickelte sich Worms zu einer seiner bevorzugten Hauptresidenzen.

Im 11. Jahrhundert trat die Stadt erneut in den Mittelpunkt des Reichsgeschehens: Heinrich IV. forderte hier öffentlich den Rücktritt Papst Gregors VII., was unmittelbar zum Gang nach Canossa und in der Folge zum Investiturstreit führte. Für Friedrich I. Barbarossa hatte Worms eine nahezu metropolitane Bedeutung – sie war der zentrale Ort seiner Herrschaftsausübung nördlich der Alpen, mit zahlreichen Hoftagen und längeren Aufenthalten.

Die thematische Stadtführung bietet vertiefte Einblicke in diese prägenden historischen Entwicklungen und erschließt originale Schauplätze bedeutender Entscheidungen der Reichsgeschichte.

Königsstadt Worms - Führung für Einzelreisende

Königsstadt Worms - Führung für Gruppen

Dauer: 1,5 Stunden
Kosten pro Gruppe (max. 25 Personen): € 120
Tag & Uhrzeit: frei wählbar*
Treffpunkt: Weckerlingplatz  (Änderungen möglich)

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