Aus Feuer und Wasser geformt: Die Felsformation Gans
Vom Salinental aus blickt man Richtung Osten auf eine Felsformation, die wie eine gewaltige Halde wirkt. Diese hat in keltischer Zeit ihren Namen erhalten: „Ganda“, d.h. Steilhang mit Felsenschutt. Elementare Kräfte haben die Gans geformt. Vor 280 Millionen Jahren trat aus dem Erdinneren Magma an die Oberfläche, erstarrte und bildete ein Felsmassiv, zu dem sowohl Rotenfels als auch der Rheingrafenstein gehören. In diesen Felsblock hat sich die Nahe – keltisch „Nawa“ – ihren Weg gebahnt und immer tiefer hinein gegraben. So entstand das enge Tal. Die Felshalden entstanden in den Kaltzeiten, als bei extremen Temperaturen Wasser in das Gestein drang und dieses sprengte.
Diese geologische Situation hat einen kargen mediterran anmutenden Lebensraum geschaffen. Er ist Naturschutzgebiet wegen seiner geologischen Besonderheit, außergewöhnlichen Fauna und Flora und seiner landschaftlichen Schönheit. Der Mischung aus kargem Boden, Trockenheit, Hitze und hohen Temperaturschwankungen begünstigen besondere in unseren Breiten seltene Pflanzen und Tiere: z.B. Pfingstnelke, Diptam, Blauroter Steinsame, Bergsteinkraut und Felsenbirnen. Der Felsen-Ahorn, den man sonst eher in der Provence findet, treibt seine Wurzeln in Felsspalten. Vom Mittelmeer bis in den Vorderen Orient beheimatet bildet er im Nahetal einen weit nördlichen liegenden vereinzelten Vorposten.
Die prachtvolle Smaragdeidechse ist häufig bei Sonnenbad zu beobachten. Kenner*innen entdecken seltene Schmetterlinge wie die Weißfleck-Widderchen. Es ist vom Aussterben bedroht.
Es lohnt sich, von der Karlshalle aus, auf die Gans aufzusteigen oder zur Felskante auf einem der Wanderwege vom Wanderportal Rheingrafenstein aus zu gelangen. Man wundert sich über die kleinen, mehrstämmigen Eichen, die sich allenthalben findet. Sie sind Überreste eines Eichenschälwaldes. Die Rinde wurde bis etwa 1900 für die Gerberei verwandt und der Baum immer wieder geschnitten.
Von einem schönen Aussichtspunkt unweit dem Schloss Rheingrafenstein blickt man aus 320 Metern Höhe über den Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg hinweg weit in das Nahetal.

Aussichtspunkt Gans © GuT Fotograf: Harald Hartusch
Blick auf die Gans und den Nahedurchbruch © Nahetal Touristik GmbH Fotograf: Peter Bender
Küchenschelle © Fotograf: Wilfried Porcher
Smaragdeidechse © Naturstation Lebendige Nahe

Öffnungszeiten

  • 01.01.2024 bis 31.12.2024

    ganzjährig geöffnet