Der Rote Hang ist eine einmalige Weinbergsformation am Rhein zwischen Nierstein und Nackenheim - entstanden vor über 280 Mio. Jahren durch den Einbruch des Rheingrabens zwischen dem Mainzer Becken und dem Oberrheingraben. Eine weitere Besonderheit dieses Hangs ist der rote Boden, der auch ausschlaggebend für die Namensgebung war. Die Färbung rührt von eingelagerten Eisenverbindungen (Hämatit) her, welche unter dem damaligen subtropischen Klima entstehen konnten. Die Substanz des Bodens besteht aus Ton- und Sandstein. In den Steillagen des Roten Hangs wachsen vor allem Riesling-Reben. Das besondere Terroir dieser Lagen gibt gerade den Riesling-Weinen, die dort wachsen, einen sehr eigenständigen Charakter.
Die Weinberge im Roten Hang sind in mehrere Einzellagen aufgeteilt, die bekanntesten sind Orbel, Ölberg, Hipping, Brudersberg, Pettenthal und Rothenberg. Ein Solitär im Roten Hang ist die Lage Niersteiner Glöck; sie ist Deutschlands älteste urkundlich erwähnte Einzellage (Schenkungsurkunde aus dem Jahr 742), sie ist vollständig mit einer Mauer umgeben und hat dadurch ein ganz besonderes Mikroklima.
Eine attraktive Präsentation der Weine vom Roten Hang findet alljährlich im Juni statt - dort, wo die Weine wachsen, entlang der weltberühmten Lagen mit Blick auf den Rhein. Populär sind die „Gratwanderungen“ der Kultur- und Weinbotschafter, auf denen die Teilnehmer Wissenswertes zur Geologie, zu den Arbeiten im Weinberg, zum Riesling und zur Geschichte der berühmten Lagen erfahren – und ein guter Schluck Wein ist immer dabei.