03.09.2021 Der Radtouristische Entwicklungsplan Rheinhessen

Die Umsetzung kommt in Rollen

Umsetzung kommt ins Rollen - Der Radtouristische Entwicklungsplan Rheinhessen

Eins der wichtigsten Projekte zur Tourismusförderung der Region geht in die Umsetzung. Mit der Neuausrichtung des Radtourismus haben sich die Rheinhessen-Touristik und die Kommunen viel vorgenommen. Große Investitionen vor allem in die Qualität der Wege sind notwendig. Der Radtouristische Entwicklungsplan gibt den Fahrplan für die Weiterentwicklung des Radwegenetzes in Rheinhessen vor.

13 Routen und ein Rheinradweg

Ein wichtiger neuer Ansatz ist die Ausrichtung des Streckennetzes auf Sternrouten, ausgehend von den Städten der Region., die mit der wesentlichen touristischen Grundinfrastruktur ausgestattet sind. Das neue Routennetz wird 13 touristische Radrouten, vorrangig Rundrouten, und den Rheinradweg als Fernroute anbieten. Beste Streckenqualität und 100% Rheinhessen-Erlebnis sind die Ansprüche an das Streckenangebot von rund 530 km. Erwin Malkmus, Vorsitzender der Rheinhessen-Touristik, erläutert dazu: „Alle sind sich einig: Der Erfolg der neuen Routen hängt im Wesentlichen von der Qualität des Angebots ab. Das bestätigen die Ergebnisse der jährlichen Radreiseanalyse des ADFC und die Vielzahl erfolgreicher Qualitätsradrouten. Das behält die Rheinhessen-Touristik im gesamten Prozess fest im Blick.“

Große Ziele, große Investitionen

Allein um die wettbewerbsfähige Qualität der Wege herzustellen, sind rund 150 Baumaßnahmen geplant. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 9 Mio. €. Finanziert wird die Herstellung der Basisqualität über diverse Fördertöpfe der EU, des Bundes und des Landes. Die Förderquoten sind je nach Fördertopf unterschiedlich von 65 % bis zu nahe 100% (bei finanzschwachen Kommunen). Der Eigenanteil wird über den jeweiligen Baulastträger getragen. Das sind im Fall der Umsetzung der Maßnahmen in Rheinhessen sowohl Ortsgemeinden als auch Städte, die beiden Landkreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms sowie das Land RLP über den LBM (Landesbetrieb für Mobilität). Heiko Sippel, Landrat Alzey-Worms und 2. Vorsitzender der Rheinhessen-Touristik, ist sicher: „Dieses Mammutprojekt ist nur durch die Inanspruchnahme der Förderkulissen des Landes, des Bundes und der EU umsetzbar. Durch die gute Vorarbeit der Rheinhessen-Touristik, die Erfassung aller Maßnahmen in einem Gesamtkataster und die Fördermittelberatung besteht eine gute Grundlage zur Realisierung des Projektes.“

Die Voraussetzungen für die Umsetzung sind besser denn je: Der Boom im Radverkehr und die Klimaschutzziele haben eine Förderkulisse für den Radwegebau entstehen lassen, von der auch der Radtourismus auf dem Land und in der Stadt profitieren kann. Angesichts der kurzen Förderperioden ist allerdings schnelles Handeln angesagt.

Die Weichen in Rheinhessen sind jedenfalls gestellt: Die Zustimmung der Kommunen zur Umsetzung der Planung und zur Finanzierung liegt rheinhessenweit vor. Das versetzt die Rheinhessen-Touristik als Projektkoordinator in die Lage, das Großprojekt personell auszustatten und notwendige Fachleistungen einzukaufen.

Zwei Beispiele

Die VG Rhein-Selz hat über das Förderprogramm Entwicklungsprogramm EULLE (Investitionen in kleine Infrastrukturmaßnahmen, insbesondere für Radwege im ländlichen Raum) alle 19 notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung des Radtouristischen Entwicklungsplans Rheinhessen im VG-Gebiet beantragt und bewilligt bekommen. Den notwendigen Eigenanteil in Höhe von rd. 600.000 € zur Sanierung der Wege übernimmt dabei die Verbandsgemeinde. Entsprechende Ausbauvereinbarungen zwischen der VG und den betroffenen acht Ortsgemeinden sind getroffen worden.

In der VG Alzey-Land ist derzeit das anvisierte gemeinschaftliche Pilotprojekt „Barrierefreier Radrundweg“ zwischen Stadt Alzey und VG Alzey-Land im Fokus des radtouristischen Ausbaus. Von der Umsetzung wird auch der beliebte Selztal-Radweg im Bereich der VG profitieren, der teilweise umgelegt und abschnittsweise grundsaniert wird. Allgemein ist die VG Alzey-Land schon seit langen Jahren bestrebt konsequent beim Ausbau von touristischer Radinfrastruktur, Synergien zu finden zur Alltagsradwegeentwicklung.

Die nächsten Schritte:

Die Meilensteine im Projekt sind klar abgesteckt: Erst die Wege dann die Schilder. Erst wenn die Qualität der Wege stimmt, können erste Routen beschildert und mit Rastplätzen, Infotafeln sowie Service- und Erlebnisstationen ausgestattet werden. Und erst dann kann die professionelle Vermarktung der Routen starten.

Mehr Informationen gibt es hier.