Die ehemalige Eisenbahnstrecke diente seit dem Jahr 1888 zur Erschließung der Steinbrüche bei Frei-Laubersheim und Neu-Bamberg, dem Transport landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Rüben und Wein und der Produkte der Wöllsteiner Ziegelindustrie.
Der Personenverkehr hatte nur eine untergeordnete Bedeutung. Der Schwerpunkt des Personenverkehrs lag werktags im Arbeiter- und Marktverkehr und sonntags im Ausflugsverkehr. Bis zu sechs Zugpaare verkehrten täglich in jeder Richtung. Nach dem 2. Weltkrieg fuhr das „Bawettchen“ sogar für kurze Zeit bis nach Armsheim, da in Sprendlingen noch kein Anschluss nach Alzey hergestellt war. Die Strecke in der Rheinhessischen Schweiz wurde von zwei Tenderlokomotiven, vier Personenwagen, zwei Güterwagen sowie zwei Bahnmeisterwagen befahren. Nachdem der Personenverkehr eingestellt wurde und nur noch Güter auf der Anschlussbahn transportiert wurden, war auf der Strecke nur noch eine Kleinlokomotive im Einsatz. Mit Bau der Autobahn A61 kam die Stilllegung der Reststrecke im Jahr 1973, da ein Brückenbau zu teuer erschien.
Woher kommt der Name „Bawettche“? Bawettche ist eine im rheinhessischen Dialekt gebräuchliche Verkleinerungsform des weiblichen Namens Babette. Um die Entstehung des Namens für die Bahnstrecke ranken sich verschiedene Mythen und Legenden.




